Im Gegensatz zu seinem Bruder Thomas begriff sich Heinrich Mann schon früh als demokratisch-sozialistischer Schriftsteller. Das zeigte sich insbesondere in seiner Kritik an der wilhelminischen Gesellschaft, die ihren erzählerischen Höhepunkt mit den Romanen Professor Unrat (1905) und Der Untertan (1918) erreichte. Als einer der herausragenden Repräsentanten der Weimarer Republik (Präsident der Sektion "Dichtkunst" der Preußischen Akademie der Künste, 1931–1933) warnte er vor dem Niedergang der Demokratie. 1933 emigrierte er zunächst nach Frankreich, wo sein literarisches Hauptwerk entstand – der zweibändige Roman über den französischen König Heinrich IV. (1935, 1938). 1940 floh Mann in die USA. Kurz bevor er die Präsidentschaft der Deutschen Akademie der Künste in der DDR übernehmen konnte, verstarb er.
Heinrich Mann (1871–1950), Schwarz-Weiß-Photographie, ohne Datum, unbekannter Photograph; Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer Verlag, © Archiv S. Fischer Verlag.